Dienstag, 3. Juni 2014

Der erste Arbeitstag

Heute morgen war ich dann um sieben wach, um acht fertig zum Losgehen ...
und viertel zehn sind wir dann losgegangen (Richard brauchte eine Weile, um wach zu werden). Und wieder: alles bestens. Chris reichte mir ein Heftchen mit allen Bussen, Stationen und Zeiten und allen Telefonnummern der Familie, Richard zeigte mir die Haltestellen der verschiedenen Buslinien, fuhr mit mir zur Uni und zeigte mir den Weg zum Institut, wo mich Tim (mein Betreuer hier, zu sehen hier: http://www.liv.ac.uk/particle-physics/staff/ppresearcherspage/ (der vierte von oben)) abholte.

Da stellte sich heraus, dass heute ein Fotograf anwesend war, der eine neue fünfachsige Fräse und verschiedene Labors fotografieren wollte, sodass ich gleich die verschiedenen Standorte gesehen habe: erst die mechanische Werkstatt und dann einen Komplex aus Reinräumen, wo Materialien untersucht, Module gebaut und getestet werden und so weiter.
In einem Labor, in dem es besonders viele eindrucksvolle Dinge zu fotografieren gab, hat mir dann einer der Modulbauer eine Tour durch die Modulbaueinrichtungen angeboten und das war wirklich eindrucksvoll:
weil in Liverpool ein Teil des Detektors gebaut wird, der lange vor unserem fertig zusammengebaut sein muss, sind die schon viel weiter als wir beim Bau der Module (und vielleicht, weil sie mehr Leute haben. Und mehr Erfahrung. Und so weiter). Deshalb stapeln sich dort Dutzende Prototypen mit Chips, die wir noch gar nicht haben, auf Leiterplatten, die wir noch gar nicht haben. Sehr spannend.

Nach dem Mittagessen ging es dann weiter: wir haben besprochen, was wir eigentlich machen wollen (und kommen auf immer mehr interessante Ideen :), die ersten Schritte Richtung der ersten Messungen unternommen und dann waren wir im Labor für fortgeschrittene Materialien. Dort könnte ich mich stundenlang aufhalten. Carbonfasern, flach, gewoben, in verschiedenen Winkeln übereinandergeklebt, Wabenstrukturen aus Pappe und Carbonfaser, rollenweise Folien in verschiedenen Dicken, Farben und Strukturen, fluffiger Stoff, kratziger Stoff und jede Menge Kunststoffe.

Danach war ich nur noch einkaufen, bin alleine mit dem Bus wieder zurück gefahren (nicht ganz einfach, weil hier keine Haltestellen angesagt werden), habe mich ins Haus verzogen und die 136-seitige Anleitung (auf englisch, geschrieben von einer deutschen Firma, aber so schlecht, dass Tim fragte, ob ich nicht das deutsche Handbuch besorgen und die schlecht übersetzten Stellen neu übersetzen kann. Aber: es gibt kein deutsches Handbuch :) für ein Kamerasystem gelesen, mit dem wir uns morgen beschäftigen wollen.

Hier mal ein Bild von dem 100jährigen englischen Haus, in dem ich wohne, samt Vorgarten.

 Und hier noch etwas Positives: der große Baum dort ist ein Kirschbaum. Und bald reif :)

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