Heute morgen habe ich mal wieder die besonderen Freuden des Lebens in einem Haus mit Katzen erlebt:
ich ging aus dem Haus, zog die Tür hinter mir zu, war schon halb durch den Vorgarten auf dem Weg zum Bus, da kam Leo auf mich zu gelaufen, schlich zur Tür (in der Hoffnung, ins Haus zu kommen), sah, dass sie schon zu war, drehte sich zu mir um, setzte sich hin und guckte.
Zwei Schritte weit bin ich noch gekommen, dann habe ich nachgegeben, bin zurückgegangen, habe den Schlüssel rausgekramt, die Tür aufgeschlossen und Leo ins Haus gelassen.
Dann wollte ich wieder Richtung Bus gehen, als Oscar angeschlichen kam. Also habe ich ihm die Tür aufgehalten, bis er sich zweimal hinter dem Ohr gekratzt hatte und nach drinnen gelaufen war.
Da fuhr dann draußen mein Bus vorbei. Hrmpf.
(der nächste kommt erst 20 Minuten später)
Während ich auf der Arbeit war und weiter Daten ausgewertet habe (es funktioniert! Ich bekomme jetzt tatsächlich die Werte, die mein Zeug laut Datenblatt haben sollte!), haben sich die Chefs der Gruppe mit einem Poster beschäftigt, das sie machen müssen, aber auf das niemand Lust hat.
Und ich habe mal wieder festgestellt, dass manche Dinge überall gleich sind: in Adlershof hielt es irgendwer für eine gute Idee, große weiße Buchstaben aufzustellen, die sagen: "Adlershof - Science at Work." Und während einige sich fragen, ob das bedeuten soll, dass hier die Wissenschaft arbeitet oder dass man am Arbeitsplatz Wissenschaft hat, zeigen andere ihr Unverständnis deutlicher, indem sie die Buchstaben umstellen zu Dingen wie "Am Arsch leider" (was geht, wenn man das w umdreht).
Hier hielt es jemand für eine gute Idee, Poster aufzuhängen, die sagen "We change lifes", was die hiesigen Physiker ebenfalls etwas unglücklich finden, weil es nirgendwo anmerkt, dass man die Leben zum Besseren verändert :)
Dann kam ich ins Labor und sah diesen futuristischen Aufbau hier:
John (der John, bei dem ich festgestellt habe, dass wir fünf Johns haben) hat es mir dann erklärt: die rote Nase kann man per Joystick auf Oberflächen aufsetzen und so messen, wie gerade etwas ist, bzw wie sehr einzelne Punkte von einer Ebene abweichen. So cool!
Die weiße Kugel ist die Eichvorrichtung, damit kann man irgendwie das Gerät einstellen.
Heute habe ich jedenfalls Tony getroffen, den sehr netten und hilfsbereiten Ansprechpartner für fast alles, eigentlich im Vaterschaftsurlaub, aber trotzdem gelegentlich hier. Und Amerikaner.
Tony hat sich bereiterklärt, unsere Veröffentlichung nochmal gegenzulesen, wenn die bisherigen Änderungen eingebaut sind, und meinte: "Schick es mir einfach. Und wenn ich innerhalb einer Woche nicht antworte, schick es mir nochmal. Und wenn ich nach einer Woche immer noch nicht antworte, schreib mir nochmal und sag: 'Beweg deinen Arsch, du fauler Sack', dann fange ich auch damit an." Da fiel mir auf, dass ich in den drei Wochen hier sonst niemanden habe fluchen hören. Außer Richard und seine Freunde, wenn sie Fußball gucken.
Nachmittags haben dann Tim und ich unseren nächsten Versuch vorbereitet: man packt etwas (zum Beispiel einen Klumpen Kleber) in Wasser, trocknet ihn ab, misst, wie schwer er ist (dann bei 100% Feuchtigkeitsabsorption) und dann lässt man ihn trocknen, während man ihn unter der Kamera beobachtet - so misst man gleichzeitig über die Waage, wieviel Wasser er ursprünglich aufgenommen hat, und über die Kameras, wie sehr er zusammenschrumpft, wenn er trocknet.
Natürlich geht das nur, wenn man es schafft, einen Gegenstand auf der Präzisionswaage (mit Deckel) mit unserem Kamerasystem zu beobachten, was wiederum nicht geht, weil die Präzisionswaage einen Glasdeckel hat, der das Licht von der Kamera so sehr reflektiert, dass man nichts erkennen kann.
Zwei Stunden haben wir mit den Kameras und der Waage herumgebastelt (und mit Zwergschachbrettern (wegen des begrenzten Platzes) vor den Kameras herumgewedelt, bis der Aufbau funktioniert hat!
Aber immerhin: hier ein Foto vom fertigen Aufbau mit Tim in Reinraumkleidung im Hintergrund.
Abends habe ich nochmal gekocht - Couscous-Salat, für einen guten Start ins Wochenende (und weil ich langsam kein Brot mit Humus mehr sehen kann). Nur noch vier Seiten Korrekturen für die Veröffentlichung!
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