Montag, 23. Juni 2014

Der Pettersson-und-Findus-Raum

Wie ich heute morgen an der Auswertung einer Messung saß, kam Tim ins Büro, plauderte kurz mit mir über das Wochenende und sagte dann: "Du weißt aber, dass das Wetter vom Wochenende für England sehr ungewöhnliches Wetter und keineswegs für den ganzen Rest des Sommers zu erwarten ist?"
Das fand ich ja ein bisschen putzig.

Heute habe ich zum ersten Mal eine Feuchtigkeitsausdehnungsmessung ausprobiert: die Plättchen, die sich über das Wochenende mit Wasser vollgesogen haben, werden aus dem Wasser genommen, ganz, ganz schnell abgetrocknet und auf die Waage gelegt.
Dann sitzt man daneben und das Ganze läuft so ab:
sobald eine Minute um ist, springt man auf, schreibt das aktuelle Gewicht auf der Waage und die Uhrzeit auf, schiebt den Deckel von der Waage ab, damit man Fotos machen kann, macht ein paar Fotos, schiebt den Deckel wieder zu - und wartet dann, bis wieder eine Minute vorbei ist.
Das habe ich zwei Stunden lang gemacht - dann waren die Änderungen von einer Minute auf die andere so klein, dass keine Unterschiede mehr festzustellen waren. Wurde auch höchste Zeit. Nach zwei Stunden ist diese Messung so langweilig, dass man anfängt, zu versuchen, die nächste Zahl zu erraten.

Und wie ich dann mittags im Büro saß, kam Ash vorbei, sagte hallo und sagte: "Schönes Wetter, was? Nicht, dass du das jetzt für die nächsten Monate erwartest - hier regnet es sonst eigentlich immer."
Die haben sich doch abgesprochen.

Nach dem Mittag wollten Tim und ich die Klebstoffproben, die wir gebastelt haben, abschleifen: die Oberflächen sind erstens zu uneben, zweitens zu glänzend für die Kamera und drittens hat es sich an der Oberfläche in seine Komponenten aufgespalten.
Also sind wir in den Raum mit der Minifräse gegangen - und ich hatte Spaß. Der Raum sieht aus wie die Bücher von Pettersson und Findus: auf jeder Ablagefläche liegen zahllose kleine Gegenstände, von denen man die eine Hälfte erkennt und sich bei der anderen Hälfte fragt, wozu um alles in der Welt irgendjemand das brauchen sollte.


 Die abgefrästen Kleber waren übrigens auch ziemlich interessant: der erste (der hellste) hat im oberen Teil ganz viele Luftblasen, im unteren aber viel weniger.
Der zweite hat einen grünen Strich in der Mitte (was darauf hindeutet, dass sich die beiden Komponenten nach dem Mischen wieder aufspalten). Der dritte sieht nach dem Abfräsen aus wie die Maserung auf einer Bowlingkugel.

Danach habe ich noch eine von den Messungen für den Zusammenhang von absorbierter Feuchtigkeit und Ausdehnung gemacht.

Ich glaube, damit werde ich mich noch während des Großteils der nächsten Woche beschäftigen.

Abends war es dann immer noch so schön draußen, dass ich mich mit einem Buch und einer Schüssel voll Erd-, Him- und Blaubeeren (Chris und ich sind zeitgleich auf die Idee gekommen, Beeren einzukaufen) in den Garten gesetzt und genossen habe, mal keine liegengebliebene Arbeit zu haben.

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