Samstag, 21. Juni 2014

Ein Tag in Wales

Heute bin ich morgens um halb acht aus dem Bett gehüpft (na gut, schwerfällig gekrochen), habe in der Stadt einen Mietwagen geholt (und der Mensch war viel netter als letztes Mal: weil das Auto mit der Versicherung anderthalb mal so teuer war wie ich dachte, hat er mir 20% Rabatt gegeben),
 habe Chris und Richard abgeholt und ich habe uns alle nach Nordwales gefahren, in den hübschen kleinen Fischerort Conwy.
 Dort sind wir erst eine Runde durch den Ort gegangen (und den Weihnachtsladen. Und den Spielzeugladen mit echtem Kaufmannsladen-Holzspielzeug. Und den Töpfereiladen. Und den Laden, der Original-Schwerter, -schilde und -musketen verkauft. Meine Gastfamilie war früher oft im Sommer hier, deswegen sind diese Läden alle mit vielen nostalgischen Erinnerungen verknüpft).

 Danach sind wir ins sehr eindrucksvolle Schloss von Conwy gewandert: gebaut von Edward I in nur vier Jahren (angesichts der Größe und des 13. Jahrhunderts unglaublich) und immer noch großartig.

Man kann auch auf die Türme hinauf steigen, aber wir - alle drei Höhenangsthasen - haben das nur einmal probiert: Richard und ich sind auf den Turm geklettert, haben die Aussicht genossen
und sind dann schnell wieder runter gegangen.

Danach haben wir ein sehr britisches Kaffee/Tee zu uns genommen: Scones mit Erdbeermarmelade und Schlagsahne, mit Blick über den Hafen. Hach!

Und weil es für britische Verhältnisse ein geradezu unverschämt schöner Tag war
sind wir danach noch einen Ort weiter gefahren nach Llandudno (man merkt, dass man in Wales ist, wenn man die Ortsnamen und die Straßenschilder nicht mehr ohne Weiteres aussprechen kann), einen Bade-Ferienort vom Anfang des 19. Jahrhunderts, bei dem man sich auch heute noch vorstellen kann, wie damals die Ladies in viktorianischen Kleidern und mit Sonnenschirmen am Strand entlang flaniert sind.

Dort bin ich eine Runde ins Meer gestiefelt
und wir haben eine Weile am Strand herum gesessen. Und weil Wales eine Gegend ist, in der Schiefer abgebaut wird (mit dem in halb Großbritannien die Leute in kleineren Orten ihre Dächer decken) und überall am Strand Schieferbrocken herumlagen und man theoretisch in jedem Stück Schiefer ein Fossil finden könnte und ich noch nie eins gefunden habe, habe ich mir Schieferbrocken gesucht und die einzelnen Schichten aufgeklopft.
Natürlich habe ich wieder keins gefunden. Aber Richard hat mir dann ein Fossil in einen Stein geritzt, damit wir weitergehen konnten.

 Nach einem kleinen Spaziergang zur Spitze der Bucht mit herrlichem Ausblick

haben wir uns auf dem Weg zurück noch ein Eis gegönnt. Und das war sehr niedlich, wir standen nämlich vor dem Stand mit Sorten wie "Donatella" und haben uns gewundert, was wir da eigentlich vor uns haben. Da hat die Frau vor uns, die sich gerade eine Kugel Donatella gekauft (und noch nicht gegessen) hatte, zwei Plastiklöffel genommen und uns beide probieren lassen. So nett!
(es ist übrigens Haselnuss-Schokoladeneis mit Brownie-Stücken darin)
Also gab es noch ein Eis, um den vermutlich sonnigsten Tag des Jahres in Großbritannien angemessen zu zelebrieren und dann war es auch schon wieder Zeit für den Rückweg.


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