Mithilfe des Internets, des hier ansässigen Ingenieurs und einer theoretischen Ingenieurin in Oxford haben wir dann heute herausgefunden, dass das, was wir brauchen, der Ingenieursstress ist. Gepriesen seien die IngenieurInnen! :)
Da Tim heute und morgen am CERN ist, habe ich also den ganzen Tag an der Uni gesessen und die Daten, die ich gestern gemessen habe, ausgewertet. Stundenlang (da wir nicht wissen, welche Einstellungen gut sind, mache ich die Auswertung mit verschiedenen Einstellungen in verschiedenen Kombinationen - insgesamt 144mal für dieselbe Messung. seufz)
Dabei saß ich die ganze Zeit im Meetingraum (in dem auch die Kaffeemaschine steht) und den ganzen Tag kamen heute Physiker herein, guckten enttäuscht in die leere Kaffeekapselpackung
und gingen wieder. Ich bin mal gespannt, wie lange das so geht, bevor jemand auf die Idee kommt, neuen Kaffee zu kaufen :)
Eine gute Sache habe ich aber immerhin doch noch gemacht: nachdem wir in den letzten Tagen gesehen haben, dass sich die Streifen immer verbiegen, wenn wir sie erwärmen, dachten wir, das käme vielleicht, weil sich die Streifen selbst und die Sprühfarbe darauf unterschiedlich stark ausdehnen. Also wollten wir wissen, wie sehr sich die Sprühfarbe ausdehnt. Das steht natürlich nirgends, also basteln wir uns eine Art Bimetallstreifen, aus einem Material, das wir kennen, und Sprühfarbe, machen es warm und messen, wie krumm es dann wird.
Um jetzt herauszufinden, wie dick wir den Streifen machen müssen, um etwas zu sehen, habe ich ein Programm geschrieben, das ausrechnet, wie sehr sich der Streifen krümmt, in Abhängigkeit davon, wie dick die Schichten jeweils sind. Und so cool sieht es dann aus:
Abends hatte ich mir dann fest vorgenommen, nochmal zu versuchen, den veganen Supermarkt zu finden. Blieben ja nur noch zwei falsche Himmelsrichtungen, in die ich gehen konnte.
Und dann habe ich zwar die Adresse gefunden, aber der Laden war weg. Es sollte wohl einfach nicht sein. Die Gegend dort hat mir jedenfalls gefallen: eine ewig lange Straße kleiner Läden, überall in den Seitenstraßen wohnen Studierende und alle paar Meter gibt es ein Café, eine Bar oder ein Restaurant. Da muss ich mal wieder hin - wenn es weniger regnet.
Nachdem sich Regen und Sonne schon den ganzen Tag abgewechselt haben, habe ich dann auf dem Heimweg einen ungeheuer prächtigen Regenbogen gesehen und mich gefragt, ob diese ganzen Legenden über Kobolde mit Goldtöpfen daher kommen, dass es von hier aus immer aussieht, als würden die Regenbogen mit einem Bein in Irland stehen.
Abschließend kann ich noch berichten: Regen hin oder her: die Kirschen sind reif! :)
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