Und - passenderweise zum einhundertsten Blogeintrag - heute war dann wirklich der letzte Tag: morgens habe ich erstmal ordentlich ausgeschlafen, dann habe ich das Zusammenpacken so lange vor mir hergeschoben, wie ich konnte, dann habe ich wirklich zusammengepackt (und mich gefragt, wie um alles in der Welt schon wieder soviel Kram zusammengekommen ist, immerhin hat mein Besuch vor zwei Wochen schon einen Koffer voll Zeug für mich mitgenommen) und es war Zeit, sich zu verabschieden:
von meiner Gastfamilie habe ich noch eine Tüte mit Abschiedsgeschenken bekommen (so rührend! Ich hoffe, ich kann nochmal zurückkommen) und dann haben wir uns alle gedrückt und uns versichert, dass wir uns bald wiedersehen, ich bin zum Flughafen gefahren, habe eingecheckt (nachdem ich meinen Rucksack so vollgestopft hatte wie nur irgend möglich, hatte ich sechseinhalb Kilo Übergepäck. Also habe ich meinen Rucksack noch ein bisschen voller gestopft und ein bisschen was entsorgt und hatte nur noch vier Kilo Übergepäck und musste immerhin nur drei bezahlen), hatte einen sehr netten Flug mit einer sehr netten Lady neben mir und wurde am Flughafen von meinem lieben Freund abgeholt, der zuhause schon eine Schüssel Salat und eine Tafel Schokolade für mich bereitstehen hatte.
Abgesehen davon, dass die S-Bahnen wegen eines Kabelbrands am Ostkreuz etwas kreativ gefahren sind und die Heimfahrt fast zwei Stunden gedauert hat: schön, wieder zuhause zu sein :)
(nur ein bisschen traurig, aus Liverpool weg zu sein)
Wie immer vielen Dank an alle, die tapfer bis hierher gelesen haben, und da ich jetzt erstmal eine Woche Urlaub mache und sich der Wieder-Einzug über ein paar Wochen hinziehen wird, ist dies her der Abschluss des Blogs.
Bis zum nächsten längeren Auslandsaufenthalt :)
Drei Monate auf der Insel
Donnerstag, 28. August 2014
Mittwoch, 27. August 2014
Der vorletzte Tag
Heute war auch schon mein letzter Tag in der Uni Liverpool (vorerst jedenfalls :), also habe ich morgens einen Turm aus Kuchenformen, Papptellern und Whiskykartons in meinen Beutel gebastelt und ihn immerhin ausnahmsweise ohne auszurutschen zur Uni wie-ein-rohes-Ei-getragen,
ein letztes Mal die ganzen Klebeproben gewogen
und ein vorerst letztes Mal Kohlefaserstreifen vorbereitet (ich bin jetzt total gut darin, Kohlefasersplitter mit einer Pinzette unter dem Mikroskop zu entfernen), mit Dehnungsplättchen beklebt, gemessen und ausgewertet.
Und weil es mein letzter Tag war, habe ich zwischendurch immer mal fünfe gerade sein lassen und getan, als wäre schon Freitag: habe nochmal Peter im Materiallabor besucht und eine halbe Stunde verquatscht, mit Tim beim Mittagessen über easyjet philosophiert und mich mit dem anderen Peter über Whisky und Gin unterhalten.
Dann war es auch schon Zeit, die ausgeborgten Dinge zurückzugeben, alle Daten zusammenzusammeln und zu sichern und meinen schon ziemlich zerfledderten Reinraumanzug in die Wäschekiste zu stopfen und das Abschieds-Kuchen-mit-Whisky-Essen vorzubereiten.
Und es war so herrlich! Fast alle waren da (ein paar Leute waren gerade im Urlaub oder im Meeting, aber die haben dafür die Überreste des Whiskys bekommen), alle waren vom Kuchen begeistert (die Rezepte für den Roald-Dahl-Schokoladenkuchen und den Blaubeer-Mango-Streuselkuchen musste ich schon rausrücken) und überhaupt war es ein so gemütlicher Abschluss der drei Monate, dass sich am Ende gar nicht die übliche Abschiedsmelancholie eingestellt hat, sondern wir uns alle verabschiedet haben in der Hoffnung, uns bald wieder zu sehen.
Hier ein paar der Leute, von denen ich in den letzten Monaten erzählt habe: von links nach rechts: Peter, Chef des Materiallabors, Tim mit der zweiten Portion Streuselkuchen, John (der erste John, den ich getroffen habe) mit der unverdächtig aussehenden Kaffeetasse mit Whisky, im Hintergrund Ilya, Herr der Kaffeemaschine und Kaffeekapselvorräte und daneben Peter, der Ingenieur, der mir die Kochrezepte-Tips gegeben hat.
Nachdem sich alle nacheinander verabschiedet hatten, blieb dann nur noch, alles zusammenzuräumen, mich bei Tim zu bedanken (mir ist erst vor ein paar Wochen bewusst geworden, was für ein Risiko es hätte sein können, sich jemanden, den man kaum kennt, für drei Monate ins Labor zu holen), Pläne für die Zukunft zu schmieden und uns zu verabschieden (das haben wir noch ein wenig hinausgezögert, indem wir zusammen zur Bushaltestelle gegangen sind).
Und weil ich immer noch so guter Laune war, weil der Abschied so herzlich und hoffentlich nicht für lange war, habe ich danach noch eingekauft (ich habe nochmal Erdbeeren gefunden! Ich habe das nicht erzählt, aber seitdem ich hier bin, habe ich mir fast jeden Tag eine Schale frische, britische Erdbeeren gegönnt - und es gibt sie immer noch!) und zum Abschied nochmal für meine Gastfamilie zu kochen.
ein letztes Mal die ganzen Klebeproben gewogen
und ein vorerst letztes Mal Kohlefaserstreifen vorbereitet (ich bin jetzt total gut darin, Kohlefasersplitter mit einer Pinzette unter dem Mikroskop zu entfernen), mit Dehnungsplättchen beklebt, gemessen und ausgewertet.
Und weil es mein letzter Tag war, habe ich zwischendurch immer mal fünfe gerade sein lassen und getan, als wäre schon Freitag: habe nochmal Peter im Materiallabor besucht und eine halbe Stunde verquatscht, mit Tim beim Mittagessen über easyjet philosophiert und mich mit dem anderen Peter über Whisky und Gin unterhalten.
Dann war es auch schon Zeit, die ausgeborgten Dinge zurückzugeben, alle Daten zusammenzusammeln und zu sichern und meinen schon ziemlich zerfledderten Reinraumanzug in die Wäschekiste zu stopfen und das Abschieds-Kuchen-mit-Whisky-Essen vorzubereiten.
Und es war so herrlich! Fast alle waren da (ein paar Leute waren gerade im Urlaub oder im Meeting, aber die haben dafür die Überreste des Whiskys bekommen), alle waren vom Kuchen begeistert (die Rezepte für den Roald-Dahl-Schokoladenkuchen und den Blaubeer-Mango-Streuselkuchen musste ich schon rausrücken) und überhaupt war es ein so gemütlicher Abschluss der drei Monate, dass sich am Ende gar nicht die übliche Abschiedsmelancholie eingestellt hat, sondern wir uns alle verabschiedet haben in der Hoffnung, uns bald wieder zu sehen.
Hier ein paar der Leute, von denen ich in den letzten Monaten erzählt habe: von links nach rechts: Peter, Chef des Materiallabors, Tim mit der zweiten Portion Streuselkuchen, John (der erste John, den ich getroffen habe) mit der unverdächtig aussehenden Kaffeetasse mit Whisky, im Hintergrund Ilya, Herr der Kaffeemaschine und Kaffeekapselvorräte und daneben Peter, der Ingenieur, der mir die Kochrezepte-Tips gegeben hat.
Nachdem sich alle nacheinander verabschiedet hatten, blieb dann nur noch, alles zusammenzuräumen, mich bei Tim zu bedanken (mir ist erst vor ein paar Wochen bewusst geworden, was für ein Risiko es hätte sein können, sich jemanden, den man kaum kennt, für drei Monate ins Labor zu holen), Pläne für die Zukunft zu schmieden und uns zu verabschieden (das haben wir noch ein wenig hinausgezögert, indem wir zusammen zur Bushaltestelle gegangen sind).
Und weil ich immer noch so guter Laune war, weil der Abschied so herzlich und hoffentlich nicht für lange war, habe ich danach noch eingekauft (ich habe nochmal Erdbeeren gefunden! Ich habe das nicht erzählt, aber seitdem ich hier bin, habe ich mir fast jeden Tag eine Schale frische, britische Erdbeeren gegönnt - und es gibt sie immer noch!) und zum Abschied nochmal für meine Gastfamilie zu kochen.
Dienstag, 26. August 2014
vorvorletzter Tag
Da jetzt kaum noch Zeit ist, haben Tim und ich heute nochmal richtig rangeklotzt und jede Menge gemessen, also habe ich mich hingesetzt und ausgewertet - und nach dem Nachhausekommen weiter ausgewertet.
Habe leider keine Zeit für einen längeren Blogeintrag, muss Daten auswerten.
Oh aber hier noch was Positives: habe vorhin Tony um ein paar Ersatzteile gebeten und drei Vakuumbeutel voll bekommen. Hurra!
Noch mehr Gepäck im Koffer, aber was solls: was für ein cooles Souvenir :)
Habe leider keine Zeit für einen längeren Blogeintrag, muss Daten auswerten.
Oh aber hier noch was Positives: habe vorhin Tony um ein paar Ersatzteile gebeten und drei Vakuumbeutel voll bekommen. Hurra!
Noch mehr Gepäck im Koffer, aber was solls: was für ein cooles Souvenir :)
Montag, 25. August 2014
Abschiedsvorbereitungen
In England ist heute Feiertag (Summer Bank Holiday - eingeführt, damit Bankangestellte sich die Cricketspiele ansehen können, hihi :) und da ich keinen Schlüssel für die Uni habe, war ich auch gar nicht erst in Versuchung, trotzdem arbeiten zu gehen :)
Stattdessen habe ich den freien Tag genutzt, um den Kuchen für mein Abschiedskuchenessen in der Arbeitsgruppe zu backen, also war ich erst einkaufen
(und beim Einkauf habe ich - jetzt erst! - eine extrem coole Erfindung gefunden:
wenn man hier (zumindest im Coop) den Einkauf per Karte bezahlt, kann man, wenn man schonmal dabei ist, sich auch gleich noch Bargeld auszahlen lassen. Einkaufen und Geld abheben auf einmal. Ich fands super.)
und habe dann gebacken.
Und zwischendurch weiter mein Buch gelesen (und meinen 1000-Seiten-Schinken, von dem ich pro Busfahrt ungefähr zwanzig Seiten lesen konnte) und endlich fertiggelesen.
Gesellschaft hatte ich von Maple und Oscar, die in mein Zimmer stürzen, sobald jemand die Tür aufmacht, und zum generellen Feiertags-Erholungsgefühl beigetragen haben.
Sonntag, 24. August 2014
langsam reichts
Heute war auch schon wieder der letzte Tag mit meinem Besuch, also haben wir uns zusammen ein deliziöses Frühstück beim Italiener (mit frisch gefüllten Canolis und einem frisch gebackenen, noch warmen Donut - mjam!) gegönnt und haben den Tag vertrödelt mit Dingen, die erledigt werden mussten (Zugtickets, die abgeholt werden mussten, Briefmarken, die gekauft werden mussten) und worauf wir gerade Lust hatten (zum Beispiel in Liegestühlen im Park auf dem Dach herumlungern).
Nach einem Mittagessen bei einem sehr guten chinesischen all-you-can-eat-Buffet waren wir alle so genudelt, dass wir uns in den nahegelegen Park zum Ausruhen geschleppt haben und dann war es erschreckenderweise nur noch Zeit für einen kleinen Abschiedsdrink in einem überraschend schönen, gefliesten Pub
und dann war es auch schon wieder Zeit für einen traurigen Abschied am Bahnhof. Aber immerhin sind die Abschiede dieser Tage nicht mehr für lange.
Der Hammer kam dann, als ich wieder zuhause ankam, mit ganz viel Einkauf beladen und fest entschlossen, einen gemütlichen Nachmittag zu verbringen. Dummerweise habe ich in die Nachrichten geguckt, die mir sagten, dass erstens dieser verfluchte Vulkan auf Island schon wieder Asche spuckt und den Flugverkehr bedroht, das heißt, auch meinen Heimflug am Donnerstag und dann meinen geplanten Flug in den Urlaub am Samstag zwei Tage später. Und selbst falls der Vulkan nicht noch mehr Asche spuckt, droht auch noch die Lufthansa-PilotInnenschaft mal wieder mit Streiks, sodass selbst wenn der Vulkan sich beherrscht der Flug in den Urlaub trotzdem noch ausfallen könnte. Gnaaa.
Da musste ich mich dann erstmal bei meiner Gastfamilie ausheulen - und sogar Richard musste zugeben, dass ich ganz schön viel Pech mit Transportmitteln habe.
Bitte drückt alle die Daumen, dass der Vulkan nicht noch mehr spuckt und die Lufthansa nicht ausgerechnet in den nächsten zwei Wochen streikt.
Oder wenn die Lufthansa unbedingt streiken muss, dann soll wenigstens auch der Vulkan spucken, dann kann ich länger in Liverpool bleiben :)
Nach einem Mittagessen bei einem sehr guten chinesischen all-you-can-eat-Buffet waren wir alle so genudelt, dass wir uns in den nahegelegen Park zum Ausruhen geschleppt haben und dann war es erschreckenderweise nur noch Zeit für einen kleinen Abschiedsdrink in einem überraschend schönen, gefliesten Pub
und dann war es auch schon wieder Zeit für einen traurigen Abschied am Bahnhof. Aber immerhin sind die Abschiede dieser Tage nicht mehr für lange.
Der Hammer kam dann, als ich wieder zuhause ankam, mit ganz viel Einkauf beladen und fest entschlossen, einen gemütlichen Nachmittag zu verbringen. Dummerweise habe ich in die Nachrichten geguckt, die mir sagten, dass erstens dieser verfluchte Vulkan auf Island schon wieder Asche spuckt und den Flugverkehr bedroht, das heißt, auch meinen Heimflug am Donnerstag und dann meinen geplanten Flug in den Urlaub am Samstag zwei Tage später. Und selbst falls der Vulkan nicht noch mehr Asche spuckt, droht auch noch die Lufthansa-PilotInnenschaft mal wieder mit Streiks, sodass selbst wenn der Vulkan sich beherrscht der Flug in den Urlaub trotzdem noch ausfallen könnte. Gnaaa.
Da musste ich mich dann erstmal bei meiner Gastfamilie ausheulen - und sogar Richard musste zugeben, dass ich ganz schön viel Pech mit Transportmitteln habe.
Bitte drückt alle die Daumen, dass der Vulkan nicht noch mehr spuckt und die Lufthansa nicht ausgerechnet in den nächsten zwei Wochen streikt.
Oder wenn die Lufthansa unbedingt streiken muss, dann soll wenigstens auch der Vulkan spucken, dann kann ich länger in Liverpool bleiben :)
Samstag, 23. August 2014
endlich Zeit für Liverpool
Heute habe ich dank meines Besuchs die Gelegenheit gehabt, die Liverpooler Museen kennenzulernen, die in meinem England-Reiseführer immerhin eines der 20 Dinge sind, die man sich in England ansehen soll.
(und ja, ich habe das in drei Monaten bisher leider nicht geschafft)
Also waren wir erst im Maritimen Museum: Liverpool hat eine lange Schiffsbau-Tradition und zum Beispiel war auch die Titanic auf Liverpool registriert (auch wenn sie eigentlich von Southhampton aus ausgelaufen ist).
Wir waren erst in der Titanic-Ausstellung (nebenbei, was uns ziemlich überrascht hat, die Titanic hatte noch zwei Schwesternschiffe, die auch beide gesunken sind: eins ist mit einem norwegischen Schiff kollidiert und eins wurde von einem deutschen U-Boot abgeschossen - aber gehört hat man nur von der Titanic).
Die Ausstellung war jedenfalls ziemlich cool, mit Briefen und Berichten der Überlebenden, mit Kleidung und Ausstattung auf dem Schiff (zum Beispiel gab es an Bord mehrere Hunde, drei wurden auch gerettet, aber keine Katzen :). Wirklich interessant, aber ziemlich deprimierend, so alles in allem.
Im gleichen Gebäude ist auch das Sklaverei-Museum.
Ich muss das mal kurz zugeben: Liverpools Geschichte ist so insgesamt nicht so richtig rühmlich. Liverpool war ganz groß im Sklavenhandel und ein Riesen-Sklaven-Umschlagsplatz. Als dann der Bürgerkrieg in den USA ausbrach, hat Liverpool die Südstaaten unterstützt, weil sie nicht auf ihre Baumwolle verzichten wollten.
Aber immerhin setzen sie sich jetzt damit auseinander: es gibt das Sklavereimuseum (freier Eintritt!), das zum Teil einen Eindruck des Lebens in Afrika vermittelt und zum anderen eine permanente Ausstellung die Sklaverei enthält: wie der Sklavenhandel funktioniert hat und wie grässlich er in allen Einzelheiten war.
Aber eben auch - und das fand ich sehr schön - auch, wie sich die Leute immer noch damit auseinandersetzen.
Dann brauchten wir dringend eine Pause und ich habe auch diesen Besuch mit der großartigen englischen Tradition des High Teas vertraut gemacht.
Und danach waren wir dann so richtig erledigt und mussten uns wirklich erstmal ausruhen.
Von dort aus ging es weiter in die nächste Ausstellung: ins Liverpooler Tate (ein Museum für moderne Kunst), wo es gerade eine Ausstellung von Mondrian gab, von dem mein Besuch ein großer Fan ist. Also waren wir erst in der Ausstellung über Mondrian und seine Studios (seine Studios in London, Paris und New York sahen ungefähr so aus wie seine Bilder), dann in der daneben gelegenen Ausstellung mit Bildern von Nasreem Mohamedi, die sich von relativ gegenständlich zu immer abstrakter entwickelt hat, und dann, weil wir schon mal da waren, waren wir noch in einer Ausstellung mit moderner Kunst von jungen KünstlerInnen.
Nach all dem hat uns ziemlich der Kopf geraucht und wir sind vom kulturellen Teil der Stadt in die Shoppingmeile der Stadt gewechselt: Liverpool One, eine ziemlich schicke Mischung aus Fußgängerzone und Einkaufszentrum.
Dort haben wir den spannendsten Laden überhaupt gefunden: einen Lego-Laden: voll mit allen möglichen Dingen, die man aus Lego bauen kann. Burgen, Schiffe, Autos, Volkswagen, Flugzeuge, Hobbithöhlen, Raumschiffe und, wo wir ja kaum wieder wegzubewegen waren: Star Wars ... Kram.
Auf dem Dach von Liverpool One haben wir dann eine kleine Oase gefunden: Springbrunnen, Strandbar und noch eine Bar auf dem Rasen.
Zum Abschluss des Abends waren wir dann erst im Pumpenhaus, wo ich meinen Besuch mit den positiveren Aspekten der englischen Küche vertraut gemacht habe (28 Tage abgehangenes Steak und Zitronen-Baiser-Kuchen) und dann sind wir durch einen wunderschönen Sonnenuntergang
zur nächsten Bar gegangen und haben uns alle zusammen noch einen Pint genehmigt.
Und Liverpool ist es wirklich wert, dass man sich einen Tag Zeit dafür nimmt, es sich anzusehen.
(und ja, ich habe das in drei Monaten bisher leider nicht geschafft)
Also waren wir erst im Maritimen Museum: Liverpool hat eine lange Schiffsbau-Tradition und zum Beispiel war auch die Titanic auf Liverpool registriert (auch wenn sie eigentlich von Southhampton aus ausgelaufen ist).
Wir waren erst in der Titanic-Ausstellung (nebenbei, was uns ziemlich überrascht hat, die Titanic hatte noch zwei Schwesternschiffe, die auch beide gesunken sind: eins ist mit einem norwegischen Schiff kollidiert und eins wurde von einem deutschen U-Boot abgeschossen - aber gehört hat man nur von der Titanic).
Die Ausstellung war jedenfalls ziemlich cool, mit Briefen und Berichten der Überlebenden, mit Kleidung und Ausstattung auf dem Schiff (zum Beispiel gab es an Bord mehrere Hunde, drei wurden auch gerettet, aber keine Katzen :). Wirklich interessant, aber ziemlich deprimierend, so alles in allem.
Im gleichen Gebäude ist auch das Sklaverei-Museum.
Ich muss das mal kurz zugeben: Liverpools Geschichte ist so insgesamt nicht so richtig rühmlich. Liverpool war ganz groß im Sklavenhandel und ein Riesen-Sklaven-Umschlagsplatz. Als dann der Bürgerkrieg in den USA ausbrach, hat Liverpool die Südstaaten unterstützt, weil sie nicht auf ihre Baumwolle verzichten wollten.
Aber immerhin setzen sie sich jetzt damit auseinander: es gibt das Sklavereimuseum (freier Eintritt!), das zum Teil einen Eindruck des Lebens in Afrika vermittelt und zum anderen eine permanente Ausstellung die Sklaverei enthält: wie der Sklavenhandel funktioniert hat und wie grässlich er in allen Einzelheiten war.
Aber eben auch - und das fand ich sehr schön - auch, wie sich die Leute immer noch damit auseinandersetzen.
Dann brauchten wir dringend eine Pause und ich habe auch diesen Besuch mit der großartigen englischen Tradition des High Teas vertraut gemacht.
Und danach waren wir dann so richtig erledigt und mussten uns wirklich erstmal ausruhen.
Von dort aus ging es weiter in die nächste Ausstellung: ins Liverpooler Tate (ein Museum für moderne Kunst), wo es gerade eine Ausstellung von Mondrian gab, von dem mein Besuch ein großer Fan ist. Also waren wir erst in der Ausstellung über Mondrian und seine Studios (seine Studios in London, Paris und New York sahen ungefähr so aus wie seine Bilder), dann in der daneben gelegenen Ausstellung mit Bildern von Nasreem Mohamedi, die sich von relativ gegenständlich zu immer abstrakter entwickelt hat, und dann, weil wir schon mal da waren, waren wir noch in einer Ausstellung mit moderner Kunst von jungen KünstlerInnen.
Nach all dem hat uns ziemlich der Kopf geraucht und wir sind vom kulturellen Teil der Stadt in die Shoppingmeile der Stadt gewechselt: Liverpool One, eine ziemlich schicke Mischung aus Fußgängerzone und Einkaufszentrum.
Dort haben wir den spannendsten Laden überhaupt gefunden: einen Lego-Laden: voll mit allen möglichen Dingen, die man aus Lego bauen kann. Burgen, Schiffe, Autos, Volkswagen, Flugzeuge, Hobbithöhlen, Raumschiffe und, wo wir ja kaum wieder wegzubewegen waren: Star Wars ... Kram.
Auf dem Dach von Liverpool One haben wir dann eine kleine Oase gefunden: Springbrunnen, Strandbar und noch eine Bar auf dem Rasen.
Zum Abschluss des Abends waren wir dann erst im Pumpenhaus, wo ich meinen Besuch mit den positiveren Aspekten der englischen Küche vertraut gemacht habe (28 Tage abgehangenes Steak und Zitronen-Baiser-Kuchen) und dann sind wir durch einen wunderschönen Sonnenuntergang
zur nächsten Bar gegangen und haben uns alle zusammen noch einen Pint genehmigt.
Und Liverpool ist es wirklich wert, dass man sich einen Tag Zeit dafür nimmt, es sich anzusehen.
Freitag, 22. August 2014
Niemals updaten.
Heute sollte eigentlich ein ganz entspannter Freitag werden, an dem ich mich gemütlich mit meiner Kohlefaser beschäftigen konnte, während nebenbei die Messung mit meinen Klebetöpfen lief.
Was war?
Ein Windows-(grrrrr)-Update hatte sich klammheimlich installiert. Vorher konnte man selbst einstellen, wann der Computer den Monitor und dann sich selbst abschalten soll, um Energie zu sparen. Jetzt kann man das zwar noch einstellen, aber es stellt sich dann einfach selbst wieder auf die Uni-Energiespareinstellung zurück.
Das Problem ist, dass sich dadurch der Computer nach dreißig Minuten in den Schlafmodus versetzt, wodurch er die Verbindung zur Maschine verliert, die dann die Kühlung und die Heizung abstellt, sich beschwert und die Messung ruiniert.
ARGH!
Also habe ich einen fröhlichen Nachmittag damit verbracht, zwischen Kohlefaserbasteln, -messen und -auswerten alle zwanzig Minuten wie von der Tarantel gestochen in den Nebenraum zu stürzen, die Maus zu bewegen und die Messung um eine weitere halbe Stunde zu verlängern.
Dann wurde der Tag wesentlich besser: ich habe mich mit meinem Besuch getroffen (das letzte Mal Besuch in Liverpool!), wir sind eine Runde ums Albert Dock geschlendert, haben die Beatles, gebastelt aus Jelly Beans, gesehen,
sind dann noch kurz durch die Innenstadt gewandert
und haben die Woche dann gemütlich in einem irischen Pub ausklingen lassen.
In meinem Bestreben, möglichst viele britische Gerichte auszuprobieren, habe ich heute zum Nachtisch einen Banoffee Pie bestellt: eine ungeheuer klebrige Torte aus Bisquit, ganz viel Toffeecreme, Sahne und frischen Bananen.
Und sie kam nicht. Und sie kam nicht. Und sie kam einfach nicht.
Dann sah mein Besuch einen Kellner mit einer Supermarkttüte mit frischen Bananen die Treppe hinuntereilen und keine fünf Minuten später hatte ich meinen Kuchen.
Das fanden wir ja niedlich :)
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