Dienstag, 12. August 2014

Vielleicht nicht der beste Tag meiner Zeit in Liverpool

Der heutige Tag begann mit einem Albtraum:
als ich ins Labor kam und einen neuen Kleber-Aludosentopf in das Messgerät stecken wollte, gab es eine Fehlermeldung: Stickstoffzufluss verstopft. Warum? Ich hatte gestern Abend eine neue Messung starten wollen und die Kühlung angeschmissen, aber vergessen, die Messung zu starten, sodass das Ganze nicht wieder aufgeheizt wurde.
Das heißt, das System hat die ganze Nacht luftfeuchte Luft in ein minus vierzig Grad kaltes Rohrsystem gezogen, das Wasser in der Luft ist kondensiert und das Rohr ist zugefroren.
Dazu war übrigens die Stickstoffflussanzeige gesprungen.
Also bin ich ziemlich bedröppelt in Tims Büro geschlichen und habe gebeichtet und wir haben die Maschine aufgemacht, mit jeder Menge trockener Luft gespült und dann lief alles wieder. Und ich hatte nicht die Stickstoffleitungen des Reinraums zerstört. Und nicht ein mehrere-zehntausend-Pfund-Messgerät ruiniert.
(Tim: "Breeeaaaathe.")
Die Stickstoffflussanzeige war schon vorher kaputt.

Nach diesem etwas dramatischen Start in den Tag lief sonst eigentlich alles ganz entspannt weiter: wir haben einen Kohlefaserstreifen gebogen und ausgewertet und weil heute auch wieder Tims Studierende eingefallen sind, habe ich den Großteil des Nachmittags damit verbracht, Kohlefaser unter dem Smartscope zu betrachten.

Und zu frieren.
Meine Güte, war der Reinraum heute kalt. Nach dem Mittagessen habe ich mich richtig beim Rumtrödeln erwischt, nur weil ich nicht zurück in den Reinraum wollte.
(das ging übrigens nicht nur mir so - Sven, ein deutscher Doktorand, meinte auch, dass er den ganzen Tag friert)

Nachmittags dachte ich mir dann, dass es vielleicht doch langsam Zeit für eine längere Pause wird. Erst bin ich in den Reinraum marschiert, ohne mir dir Überschuhe anzuziehen (merkt man daran, dass man auf dem Boden quietscht), dann bin ich ins Büro gegangen und hatte die Überschuhe noch an (die konnte ich dann wegwerfen), und als ich abends nach draußen ging, habe ich angesichts des Geräusches quietschender Schuhe auf dem Boden kurz einen Schrecken bekommen, weil ich dachte, ich wäre ohne Überschuhe in den Reinraum gegangen. Ich brauche mal eine Weile Reinraumpause.

Abends kam ich dann nach hause und sah Leo lang ausgestreckt direkt vor meiner Zimmertür auf dem Teppich schlafen
und dachte mir "recht hat er, Zeit, schlafen zu gehen." Gute Nacht :)

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