Tim hatte heute Vormittag zu tun (manchmal denke ich mir, wir sollten alle ein- oder zweimal im Jahr drei Monate ins Ausland gehen und dort arbeiten - ohne die ganzen Verpflichtungen, die sich zusätzlich zur eigenen Arbeit irgendwie aufhäufen und die Zeit, die man tatsächlich mit Forschung verbringt, nach unten drückt. Was wir schaffen könnten!), also habe ich weiter Daten ausgewertet und neue Klebstoffstreifen gebastelt.
Wie immer mischt man erst das blaue Zeug mit dem orangen Zeug im Verhältnis 10:3 und gibt dann einen Anteil Bornitrid dazu. Das hat hervorragend geklappt für 25% Bornitrid und 15% Bornitrid. Dann habe ich zum Abschluss noch eine Ladung mit 5% gemixt, aufgeräumt und bin weggegangen.
Und wie ich dann in meinem Büro saß, kam Peter vorbei (Peters gibt es hier nur zwei, allerdings beide Ingenieure, was es erschwert. Dieser Peter ist der Chef des Labors für fortgeschrittene Materialien) und sagte:
"Hi, ich wollte nur bescheid sagen: der Kleber, den du gemixt hast, ist explodiert. Er hat geschäumt und ist ziemlich heiß geworden und hat den Becher geschmolzen. Ich habe ihn mal unter den Abzug gestellt."
Das ist einer der Momente, die man heimlich mag, wenn man in der Forschung ist: man denkt, man weiß, was passiert, man hat es schon zigmal ausprobiert und denkt, man weiß, wie es funktioniert - und dann trocknet der Kleber nicht einfach (wie sonst immer), sondern kocht über. Obwohl es nur minimal wärmer ist als sonst und sonst alles gleich ist.
Immerhin habe ich so mal Peter kennen gelernt, der ein sehr sympathischer Mensch ist und auch keinen Fußball mag, was ihn sogar noch sympathischer macht.
Abends habe ich mich dann hingesetzt und versucht, herauszufinden, wie um alles in der Welt das passieren kann.
Und gepackt. Morgen Abend beginnt schließlich wieder das Wochenende :)
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