Heute habe ich die Zugfestigkeiten von Kohlefaserschichten gemessen. Eigentlich möchte man mit der Maschine daran ziehen, messen, wie sehr sie sich ausdehnen, und dann daraus berechnen, wie elastisch sie sind.
Was ich heute gemacht habe, war, erst eine halbe Stunde lang die Maschine zu verfluchen, weil sie nur Fehlermeldungen produziert hat, dann eine weitere Stunde die Maschine zu verfluchen, weil egal wie fest ich die Kohlefaserstreifen eingespannt habe, sie immer aus den Klammern herausgeflutscht sind, statt sich in die Länge ziehen zu lassen. Danach waren meine Finger blutig und ich habe die Maschine auf eine niedrigere Last eingestellt.
Die letzte halbe Stunde habe ich dann die Kohlefaserstreifen verflucht, weil sie immer bei (ziemlich niedrigen) Kräften gerissen sind, statt sich ordentlich in die Länge ziehen zu lassen.
Da müssen wir uns erstmal was Schlaues einfallen lassen, bevor wir das ordentlich testen können. Vielleicht kleben wir die Streifen einfach an der Maschine fest, sodass sie weder flutschen noch abbrechen können.
Hier noch eine lustige Geschichte aus dem Reinraum: einer der Reinraumverantwortlichen kam heute vorbei (zum ersten Mal mit Bartschutz, denn: sein Gast musste einen Bartschutz tragen und fand, wenn er albern aussehen muss, muss der Reinraummensch auch albern aussehen) und erzählte mir (apropos albern aussehen :), dass er für den angekündigten Besuch noch mehr Stress hatte als gedacht:
Man kann nämlich wichtigem Besuch nicht zumuten, die gleichen Reinraumklamotten anzuziehen wie alle anderen (in denen wir alle gleich lächerlich aussehen), weil er wichtiger Besuch ist - man musste für ihn extra weniger alberne Reinraummützen suchen (die sehen dann aus wie etwas voluminösere Baseballmützen), verfügbare Modelle raussuchen, damit nach oben zur Chefetage gehen, den am wenigsten albernen Hut (weiß ist anscheinend albern, rotweiß auch, weißes Netz auch, aber hellblau anscheinend nicht :) raussuchen und bestellen.
Und jetzt liegt er hier in seiner ganzen Überhaupt-nicht-albern-heit und wartet darauf, dass sich mal ein VIP in den Reinraum verirrt.
Einen Nachmittag mit gutem englischen Wetter (=Regen) später, den ich ganz entspannt mit der Auswertung der Daten vom Vormittag verbracht habe, habe ich eine neue Salz-Luftfeuchtigkeits-Sättigung-Messung gestartet,
mich von Ash verabschiedet (der lustigerweise dieses Wochenende in Berlin ist und bin nach hause gegangen.
Habe ich euch eigentlich schon von den englischen Rosen erzählt? Ja, es ist ein Klischee, aber hier gibt es in jedem zweiten Garten wunderschöne Rosen und ich finde es herrlich.
Dann war es mal wieder Zeit für die Reisevorbereitungen: heute spät abends landet mal wieder Besuch am Flughafen und ab morgen sind wir unterwegs. Es kann also sein, dass die nächsten Blogeinträge bis Montag auf sich warten lassen.
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