Nach einer Stunde Fahrt über beängstigend steile und enge Straßen mit sehr spärlich eingestreuten Überholstellen kamen wir dann zu dem Ort, von dem mein Navi behauptet hat, dort würden sich die Swallow Wasserfälle befinden. Nachdem wir vom (leider nur walisisch beschilderten) Parkplatz aus einen Waldweg nach oben gestiefelt sind und das Geräusch des Wasserfalls immer leiser wurde, haben wir nach einer halben Stunde (in der wir uns amüsante Geschichten über all die Dinge erzählt haben, die wir im Urlaub gesucht und nicht gefunden haben) aufgegeben und eingesehen, dass wir am falschen Ort waren.
Etwa drei Kilometer Fahrt weiter fanden wir dann ein großes Schild mit der Aufschrift "Swallow Falls" und ein Hotel/Restaurant mit der Aufschrift "Swallow Falls und waren dann erstmal Mittagessen.
Hier die sehr hübschen Wasserfälle:
Nach einer kurzen Runde um die Wasserfälle sind wir dann von der "szenischen Route" auf die ordentliche Straße gekommen und waren ruckzuck beim nächsten Ziel: einem dieser unaussprechlichen walisischen Orte, die unbedingt einen Vokal kaufen müssen (ist leider nicht von mir. Sara fand, sie sehen aus, als wären die Leute beim Straßenschilderschreiben betrunken gewesen).
Der nächste Ort, tief im Snowden-Nationalpark, war wirklich überraschend: die Berge sahen fast so schön aus wie in Schottland:
Für dort hatte ich eine Wanderroute herausgesucht, die einen zu einem See und darum herum führen sollte, allerdings gab es nirgendwo Karten oder Schilder und auf dem einzigen Weg, den wir gefunden haben, kamen uns (in Flipflops und ohne Hüte) die ganze Zeit Wandertrupps mit Wanderrucksäcken und Wanderschuhen und Wanderstöcken entgegen, was uns wirklich ins Grübeln gebracht hat.
Aber nach ein paar Hügeln kamen wir dann an den See (hurra!),
in dem tatsächlich Leute baden waren (brrrrrr), sind eine Stunde um den See gewandert und brauchten dann erstmal eine Pause.
Also sind wir zur dritten Station des Tages gefahren: dem ungeheuer idyllischen walisischen Küstenort Nefyn, wo wir uns erstmal eine (weitere) Runde koffeinhaltiger Getränke genehmigt haben, bevor wir runter an die Küste gestiefelt und dort einen Teil der walisischen Küstenroute entlang gegangen sind.
Nachdem die Hitzewelle Großbritannien eine Woche lang fest im Griff hatte, hat es dann angefangen, zu regnen, als wir uns gerade wieder an den Aufstieg zum Dorf gemacht haben.
Und wie wir den Berg nach oben stiefelten, bemüht, alle technischen Gräte unter den wasserfesten Kleidungsstücken zu verstecken, schaute uns eine Dame an, die gerade neben uns den Berg hinaufstapfte, und fragte:"Wollt ihr auch nach oben in den Ort?"
Wir nickten, eingewickelt in die Regenjacken.
"Wir können euch mit nach oben nehmen, wenn ihr wollt."
So nett! Sie und ihr Mann haben uns ins Auto eingeladen (sie sagte noch: "Wir könnten natürlich auch wahnsinnige Mörder sein - sind wir aber nicht."), durch den Ort chauffiert (sie kommen aus Manchester und ihre Kinder studieren auch Medizin (wie Sara) und ihre Tochter ist auch in Ungarn (wie Sara)) und am Restaurant abgesetzt.
Da haben wir uns noch ein typisch walisisches Abendbrot gegönnt (frischen Fisch und walisischen Pie)
und sind dann durch gute britisches Wetter (Reeeegen, endlich wieder Reeeeegen) zurückgefahren.
Als wir dann (im Dunkeln sieht die Stadt doch sehr anders aus) eine Tankstelle gefunden und getankt und die Autovermietung gefunden und das Auto abgegeben und zuhause angekommen waren, war es dann schon elf Uhr und Chris und Richard begrüßten uns an der Tür mit den Worten: "um zwölf hätten wir die Polizei gerufen".
Dann sind wir nur noch todmüde ins Bett gefallen.
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